Wachteleier - klein aber sehr fein

Wachteleier - klein aber sehr fein

Vor kurzem las ich ein Zitat von Hildegard von Bingen: „Wenn der Mensch ganz am Ende ist, kann einzig das Ei der Wachtel helfen“. Und auch in der traditionellen chinesischen Medizin gilt das Ei der Wachtel als wertvoller Bestandteil und sogar als Heilmittel in der Ernährung. 


Daher war ich sehr neugierig auf dieses Mini-Ei und als es bei unserem Biomarkt angeboten wurde, haben wir einen Karton voll mitgenommen. Preislich liegen sie noch mal über den Preis von Demeter Eiern und für 10 Bio-Wachteleier habe ich 6,59 Euro bezahlt. Lohnt sich dieser Preis und schmecken Wachteleier wie Hühnereier, nur in klein? Und wie schaut eigentlich mit den Nährstoffen bei Wachteleiern aus?


Nährstoffe und Vitamine bei Wachteleiern – Wachteleier als Heilmittel


Schon seit Jahrhunderten sind Wachteleier wegen ihrer hohen Nährstoffe begehrt und seit einiger Zeit kommt dieser Superfood Hype auch zu uns. Lange Zeit galten sie als Delikatesse, mittlerweile bekommt man sie auch immer mehr regional. Sie haben eine sehr hohe Konzentration an lebensnotwendigen Eiweißen, Vitaminen A, B2, B12, D, E und Folsäure, sowie Nährstoffen wie Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Zink und Selen. Auch enthalten Wachteleier alle lebensnotwendigen Aminosäure und sind daher auch sehr gut für Vegetarier geeignet. Sie enthalten im Vergleich mehr Eisen, Vitamin B12 und Proteine als Hühnereier und gelten insgesamt als sehr gesund.


Haben Wachteleier Cholesterin?


Tatsächlich haben Wachteleier aber einen recht hohen Anteil an Cholesterin. Im Vergleich haben Wachteleier auf 100 Gramm ca. 845 Milligramm Cholesterin. Hühnereier kommen bei 100 Gramm auf ca. 370 bis 400 Milligramm Cholesterin. Aber, Wachteleier enthalten viele gesunde Nährstoffe, die den HDL-Cholesterinspiegel fördern können. Jedoch sollten Menschen mit starken Cholesterinproblemen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht zu viele Wachteleier essen.


Wachteleier bei Hühnereiweißallergie?


Wachteleier sind Hypoallergen und lösen dadurch seltener Allergien aus, als Hühnereier. Fast alle Hühner-Ei-Allergiker vertragen Wachteleier sehr gut und können diese als weitere Nährstoffquelle in ihre Lebensmittel einbauen. Das Tolle ist sogar! Wachteleier enthalten das Protein Ovomucoid, das bei der Reduzierung von Allergiesymptomen helfen kann.


Gesund und lecker – Wachteleier

Wie kocht man Wachteleier? Zubereitung von Wachteleiern

Wie ein Hühnerei könnt ihr die Wachteleier in kochendem Wasser für 2 bis 3 Minuten {noch weich} bis 4 bis 5 Minuten {hart} kochen. Danach kalt abschrecken und die Schale mit einem Löffel oder am Tellerrand aufklopfen und abpellen. Ihr könnt das Ei auch mit leichtem Druck rollen, dann reißt die Schale ein und ihr könnt sie abpellen.



Spiegelei aus Wachteleiern


Wollte ihr kleine Spiegeleier machen, geht dies sehr gut mit einer Wachteleierzange {oder Wachteleierschere / Affiliate Links}. Mit dieser bekommt ihr den Deckel ganz leicht ab und richtig schön ist, es bleibt eine hübsche Schale übrig. Diese könnt ihr einfach auswaschen, trocknen und dann als Deko weiterverwenden. Ideen dazu folgen demnächst hier.


Ihr könnt Wachteleier auch als Rührei machen, dafür braucht ihr aber recht viele. Denn ein Hühnerei hat ungefähr 50-60 Gramm. Das entspricht pro Hühnerei 4-5 Wachteleiern. Oder ihr könnt sie auch als pochiertes Ei zubereiten.



Kochzeiten für das Wachtelei:

Weich gekocht: 2-3 Minuten

Hart gekocht: 4–5 Minuten

Als Spiegeleier, pochiertes Ei oder als Rührei {jedoch da wegen der hohen Nährstoffdichte nur kleine Portionen nehmen}.


Wie schmecken Wachteleier?


Ich habe sie für uns als hartgekochte Variante und als Spiegeleier zubereitet und mit etwas Salz und Pfeffer gegessen und beide Varianten schmeckten uns sehr gut und ähneln dem Hühnerei. Da jedoch weniger Eiweiß vorhanden ist, ist der Geschmack etwas intensiver und aromatischer. Sie sehen ästhetisch aus, sind zwar kleiner, aber sehr fein. Wir mochten es und würden, trotz des höheren Preises, wieder Wachteleier kaufen und essen. 

Wofür eignet sich das Wachtelei?


Das Wachtelei sieht nicht nur toll aus, es schmeckt auch sehr gut. Daher sind sie auch schön als Snack in der Brotdose, in Salaten, als kleines Fingerfood, als Deko auf Fleisch – und Fischgerichten oder zum Sonntagsfrühstück. Manchen verwenden frische Wachteleier auch roh, zum Beispiel im Tiramisu. Zum Backen braucht ihr für jedes Hühnerei im Rezept 4-5 Wachteleier. Für Gebäck, das eine feine Konsistenz braucht, wie zum Beispiel Macarons, sind Wachteleier besonders geeignet.


Braucht man eine Wachteleierzange?

Ich finde, eine Wachteleierzange (oder Wachteleierschere /Affiliate Links} ist ein praktisches Werkzeug, um Wachteleier sauber und schnell zu öffnen. Denn die Schale ist recht hart und die Zange schafft es, dass Ei dabei nicht zu zerquetschen. So gehen auch keine Schalenreste in das Ei. Manche öffnen die Schale auch mit einem Messer. Da das Ei aber sehr klein ist, ist es mit der Zange auf jeden Fall sicherer.

Wie benutzt man eine Wachteleierzange?


Positioniere die Zange am oberen, spitzen Ende des Wachteleis. Die Öffnung sollte etwa ein Drittel des Eies umfassen.

Drücke die Zange vorsichtig, aber mit etwas Druck zusammen. Der Ring der Zange schneidet die Schale sauber ab. Ziehe den abgeschnittenen Deckel dann vorsichtig ab. 

Gib das Ei danach in eine Schale oder direkt in die Pfanne.

Reinige die Zange nach der Benutzung mit lauwarmen Wasser und Spüli und trocknen sie gut ab.



Können Wachteleier Salmonellen enthalten?


Wachteleier können genau wie Hühnereier Salmonellen enthalten, daher ist eine gründliche Hygiene wichtig und sie sollten vor dem Verzehr immer gekocht, gebraten oder verbacken werden. Rohe Wachteleier, wie in einigen Desserts, sind durch das Risiko einer Salmonelleninfektion, wie auch bei Hühnereiern, immer ein gesundheitliches Risiko. Vor allem für Kinder, Schwangere, Immungeschwächte Personen und ältere Menschen.


Wie lange sind Wachteleier haltbar?


Ungekühlte können Wachteleier 2 Wochen gelagert werden, gekühlt im Kühlschrank sind sie bis zu 4 Wochen haltbar. Schaut beim Kauf daher auf die Verpackung oder Beschriftung. Genau wie bei den Hühnereiern kann man anhand des Wassertests oder Geruchs- und Sichttest schauen, ob sie noch gut sind.


1. Der Wassertest (Schwimmtest)

Fülle dabei ein Glas oder eine Schüssel mit kaltem Wasser. Lege das Wachtelei vorsichtig ins Wasser.

Sinkt das Ei auf den Boden und bleibt flach liegen, ist es frisch. Stellt sich das Ei aufrecht {spitzer Winkel} ist es noch essbar, aber schon älter und sollte bald verwendet werden. Schwimmt das Ei an die Oberfläche, ist es verdorben und sollte entsorgt werden.


2. Geruchs- und Sichttest

Riechen: Öffne das Ei und rieche daran. Ein frisches Ei riecht neutral. Wenn es faul oder unangenehm riecht, ist es schlecht.

Aussehen: Das Eiweiß sollte klar und geleeartig sein, ohne Trübungen. Das Eigelb sollte fest und rund bleiben. Verfärbungen oder gräulich/schwarze Flecken sind ein Zeichen, dass es verdorben ist.

Ist ein Wachtelei in der Verpackung beschädigt, dieses unbedingt entsorgen und nicht mehr verwenden. 



Worauf sollte man bei Wachteleiern achten?


Dieser Tipp ist jetzt sehr subjektiv, aber wie immer bei Eiern, würde ich auch bei Wachteleiern darauf achten, dass sie biologisch sind und die Wachteln aus artgerechter Tierhaltung stammen. Denn Wachteleier und Wachtelfleisch sind in den letzten Jahren sehr beliebt geworden und leider wird auch die Massentierhaltung dadurch immer mehr. Anders als bei Hühnern gibt’s hier nur weniger Kennzeichnungspflicht und auch enge Käfighaltung sind so weit verbreitet. Bio ist da auf jeden Fall meine erste Wahl.



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