Näs in Vimmerby, dass Geburtshaus von Astrid Lindgren

Näs in Vimmerby, dass Geburtshaus von Astrid Lindgren

In unserem letzten Urlaub waren wir in Schweden und ich habe Euch versprochen, noch einiges darüber zu erzählen. Im letzten Jahr haben wir eine ähnliche Reise gemacht, von der Ihr hier alle unsere Erlebnisse nachlesen könnt. Eines hatten wir damals aber nicht gesehen und ich habe mich sehr gefreut, dass wir es dieses Jahr nachgeholt haben. Wir waren in Astrid Lindgren Näs, ihrem Elternhaus in Vimmerby in Småland.


Näs liegt ganz in der Nähe der Astrid Lindgren Welt und dort findet man nicht nur das Geburtshaus von Astrid Lindgren, es ist auch ein ganz zauberhaftes Gelände mit einer Ausstellung, altem Tischlerschuppen, einem Pfarrhaus, dass heute ein Bildungszentrum ist und einem großzügigen und wunderschönen Außengelände mit mehreren Gärten


Die Rundtour durch Näs beginnt mit einer großen Ausstellung. Der Weg dorthin ist gesäumt von Bäumen mit alten Apfelsorten, Schaukeln für Kinder unter Weiden und Astrid Lindgren, die einem von weitem entgegenlächelt. Wer in Småland ist, kann sich dem Zauber von Astrid Lindgren nicht entziehen. Und in Näs ist dieser Zauber besonders präsent. Hier hat sie ihre ganze Kindheit verbracht, hier hat sie gelebt! 


Im Eingangsbereich der Ausstellung gibt es einen Shop, in dem man alles kaufen kann, was der Astrid Lindgren Fan begehrt. Egal ob Kind oder Erwachsener, jeder wird hier fündig. So haben wir zwei Bücher und einig Postkarten gekauft und haben uns jede Menge schönes Spielzeug angeschaut. Dort gibt es auch das schöne Restaurant mat&dryck, mittags kann man hier ein smaländisches Buffet und einiges leckeres von der Karte essen. 


Für das entspannte Essen, gibt es dort auch eine Spielecke. Mein Sohn spielte lange mit Pippis Hoppetosse und wollte gar nicht wieder weg. 


Die große Ausstellung von Astrid Lindgren ist sehr sehenswert! Hier bekommt man einen tiefen und liebevollen Einblick in ihr Leben. Jeder bekommt einen Audio Guide mit seiner Sprache, man geht von Station zu Station und schaut und hört sich alles in Ruhe an. Auch die Kinder bekommen einen eigenen Audio Guide mit kindgerechten Erklärungen und meine Tochter hat sich die ganze Ausstellung sehr interessiert angeschaut.


Danach geht’s in den Garten, hier können die Kinder im Spielhain erst einmal richtig spielen. Es gibt Stelzen, eine große Kletterkugel, eine Schaukel, eine Wackelbrücke und einiges mehr. 

  
Direkt dahinter ist der original Tischlerschuppen. Hier kann man sich altes Schnitzwerkzeug und einen Film über die Entstehungsgeschichte von „Michel aus Lönneberga“ anschauen und im Sommer gibt es eine Schnitzwerkstatt für Kinder. Neben dem Tischlerschuppen gaggern die Hühner in ihrem Außenstall und die Hasen mummeln sich dazwischen. Man fühlt sich wirklich, wie auf einem alten Hof.


Über das Gelände zu flanieren ist für die ganze Familie ein Erlebnis. Die Gärten von Astrid Lindgren Näs sind eigentlich ein großer offener Garten, der miteinander verbunden ist. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht wieder heraus, so schön alles angelegt war.
Man spaziert zwischen klassischer Musik durch Bäume, schaukelt in Korbschaukeln entlang wunderschöner Blumen, ein kleiner Bachlauf durchzieht den Weg und für alle Schleckermäuler, gibt es zwischendrin ein süßes Café, das selbstgebackenen Kuchen anbietet. 



Am Ende der Gärten sind noch einige künstlerische Highlights, wie die Skulptur von Karl Chilcott und den sieben Wunschkrügen von dem Land Art Künstler Patrick Dougherty. Wünsche, die an die Wände gesteckt werden, gehen vielleicht in Erfüllung. 



Das Geburtshaus von Astrid Lindgren ist ein rotes Holzhaus, wie aus einem schwedischen Traum. Hier lebten die Eltern Samuel August Ericsson und Hanna Ericsson mit ihren vier Kindern; Gunnar, Astrid, Stina und Ingegerd. Und hier wurde Astrid Lindgren geboren. 


In diesem Haus und Garten spielten und spielten sie, wie die Kinder aus Bullerbü und Pippi Langstrumpf. Und es war nach den Worten Astrid Lindgrens, ein reines Wunder, dass sie sich nicht totgespielt haben. Hier balanciert Astrid auf dem Dachfirst, wie später Madita. Und sie fühlten sich voller Geborgenheit und Freiheit. 
 
Gegenüber von dem Geburtshaus befindet sich ein großes gelbes Holzhaus, dass 1920 gebaut wurde, und in das die Familie im gleichen Jahr einzog.


Ein paar Mal am Tag, kann man eine Führung durch das rote Elternhaus machen, sogar auf Deutsch. Ansonsten ist das Geburtshaus für Besucher nicht zugänglich. Es lohnt sich sehr, diese Führung mitzumachen. Man kann Astrid Lindgren und ihre Familie in den Winkeln des Hauses förmlich spüren. 

Hier geht man (mit einem Schutz drüber) auf wunderschönen handgewebten schwedischen Teppichen, die Astrid Lindgren 1964 extra nach alten Mustern wieder anfertigen ließ. Man steht in der Küche, die Möbel sind noch original. Man sieht die lange Küchenbank, auf der das Personal schlief und man kann sich richtig vorstellen, wie die Kinder durch die Küche rannten, während die Magd an dem Ofen kochte.

Ein Raum weiter ist das Schlafzimmer der Familie, hier spielte sich tagsüber alles ab. Die Kinder durften in diesem Zimmer mit ihren Freunden „nicht den Boden berühren“ spielen und sogar das schöne Holzbett, in dem Astrid Lindgren und ihre Geschwister geboren wurden, ist noch vorhanden.

Im Geburtshaus darf man keine Fotos machen, man muss es mit eigenen Augen erleben.

Wundervoll war es, zu erfahren, dass die Mutter immer mit dem jüngsten Kind auf einem Schlafsofa schlief und die anderen Kinder abwechselnd mit dem Vater zusammen im Bett, alle im gleichen Zimmer. Geborgenheit und Sicherheit wollten sie ihren Kindern mit dieser Art von Familienbett schenken. Wenn sie nachts aufwachten, sollte immer jemand bei ihnen sein. Wir handhaben es derzeit ähnlich und als ich dies hörte, war ich sehr berührt.

Im Nebenzimmer war die Stube, der Ort an dem auch Besuch empfangen wurde und die Hausorgel stand, an der Astrid Lindgren zähneknirschend Klavier spielen lernte. In schöner Erinnerung sind die Bilder der Eltern an der Wand geblieben und daneben ein gesticktes Bilder der Mutter mit der Aufschrift „Gott ist Liebe“. Genau dies spürt man in jedem Winkel des Hauses. Meine Tochter, die die Führung mitgemacht hat, denkt gerne an die wunderschönen blauen Tapeten zurück, die Astrid Lindgren selbst ausgesucht hat. Blaue Blumen, soweit das Auge reicht. Denn Veilchenblau war ihre Lieblingsfarbe




Geht man Richtung Bildungszentrum im alten Pfarrhaus, taucht plötzlich auf einer Wiese eine alte Ulme auf. Astrid Lindgren und ihre Geschwister nannten diesen Baum „Eulenbaum“, weil er so hohl war. Später war diese Ulme die Inspirationsquelle für Pippis Limonadenbaum.
Auf Näs spürt man überall die Spuren der Kindheit von Astrid Lindgren, die sich nun in ihren vielen Geschichten wiederspiegelt. Ein wirklich ganz besonders schöner Ort.


Astrid Lindgren Näs hat auch eine eigene Internetseite und Neuigkeiten schaue ich mir gerne auf Facebook an. 


 
Beim nächstem Mal nehme ich Euch noch einmal mit in die tolle Astrid Lindgren Welt in Vimmerby. Und alle, die auch gerne mal nach Vimmerby in Schweden reisen wollen, sollten es auf keinen Fall verpassen. 

Bis bald,


  1. Ein wunderschöner Ort voller Emotionen und berührenden Einblicken in das Leben von Astrid Lindgren. Vielen Dank für diesen Bericht! Wir waren vor ein paar Jahren dort und planen es im nächsten Jahr wieder, nun sind die Gärten ja auch fertiggestellt. Wenn ich Deine Bilder sehe, freue ich mich schon sehr darauf.

    Sei herzlichst Gegrüßt, Heide

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  2. Wie lieb von Dir uns mit an diesen wunderbaren Ort zu nehmen, liebe Tanja! Alleine schon den Schuppen von Michel zu sehen, hätte uns großen Spaß gemacht.. total schön!! Zu gerne wäre ich mit meinen Lieben auch mal dort. Liebe Grüße und einen schönen Start in die Woche, Nicole

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  3. Was für ein schöner Post! Dort wäre ich auch gerne mal....
    Lieben Gruß
    Gisi

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  4. Ein Kindertraum und ich als Mami würde ihn selbst gerne wahr werden lassen, irgendwann muss ich da auch einmal hin ... Sina

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  5. Schön, alsob ich jetzt selbst da gewesen bin!
    LG
    Johanna (alias zjinzjit)
    :-)

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