Der Müll in unseren Meeren oder wie ich mit meinen Kindern etwas für die Umwelt tue

Der Müll in unseren Meeren oder wie ich mit meinen Kindern etwas für die Umwelt tue

Heute möchte ich über ein Thema schreiben, das mir schon eine ganze Weile auf der Seele brennt! Denn wir wohnen nicht nur in der Nähe des Meeres, wir reisen auch so oft es geht an die Nord- und Ostsee oder andere Küsten dieser Erde. Wir lieben die Weite und die frische Luft des Meeres, die Farben von Sand, Wasser, Muscheln und Steinen und das Glücksgefühl, wenn einem der Wind um die Nase pustet. 

Am Meer ist es wundervoll! 


Drachen steigen lassen, Muscheln und Steine sammeln, Sandburgen bauen, Strandschätze sammeln oder baden in der erfrischenden Flut. All dies lässt meine Familie und mich das Meer, die Küste und die Strände so sehr lieben! Für uns ist das Meer, egal wo wir sind, immer auch mit einem gewissen Heimatgefühl verbunden! 


Aber mir fällt immer mehr auf, wie sehr unsere Meere auch an der Nord- und Ostsee verschmutzen und nach der Flut, Stürmen oder hohen Wellen sind die Strände übersät mit Müll! Nicht überall! Dies hat auch viel mit der Strömung zu tun. Aber letztendlich ist der Müll im Meer überall!


 
Ich höre die Menschen am Strand reden! >> Hier ist es aber dreckig oder schau mal dort, alles voller Müll! Das ist für Urlauber aber gar nicht schön! << Und dann gehen sie weiter!


Wenn es rein um mein
ästhetisches Empfinden gehen würde, könnte ich das mit einem Blick auf den Horizont genauso gut ausblenden, wie diese Menschen es tun! 

Niemand denkt auch nur eine Sekunde daran, etwas dagegen zu tun. Nicht, damit es der Strand plötzlich in voller Schönheit erstrahlt, sondern weil tausende von Tieren jährlich durch diesen Müll sterben! 

 

Die Meerestiere und Seevögel sterben durch das Plastik!

Fische, Seevögel, Delfine, Wale, Krebse, Muscheln, Seehunde, sie alle denken, der Müll sei etwas zu Fressen und nehmen das viele Plastik in sich auf. 


Als in diesem Jahr ein Wal in Norwegen strandete und untersucht wurde, hatte er 30 Plastiktüten und jede Menge weiteres Mikroplastik in seinem Bauch! Er ist verhungert, obwohl sein Magen voll war. Voll mit Müll! So haben mittlerweile ein Großteil aller gestrandeten und obduzierten Wale Plastikmüll in ihren Mägen. Und nicht nur sie, sondern auch alle anderen Meeresbewohner! Schildkröten essen liebend gerne Quallen und Plastiktüten sehen im Wasser so aus! 

Tiere verfangen sich in den Netzen


Dazu verfangen sich unglaublich viele Tiere in den sogenannten Geisternetzen, die in den Meeren herumtreiben! Geisternetze sind alte Fischernetze, die beim Fischfang verloren gegangen sind oder absichtlich ins Meer geworfen wurden, weil sie nicht mehr benötigt werden. 


Einmal darin verfangen, haben die Tiere, egal ob Fische, Schildkröten, Delfine oder Wale, kaum eine Chance wieder herausrauszukommen und sterben qualvoll. 


Das das schnell passieren kann, ist kein Wunder! Denn es sollen jährlich über 2,7 Tonnen Plastikmüll in den Meeren landen! 

Und nun kommen wir! Die Bewohner der Küsten und Urlauber, die den Müll sehen, garantiert nicht schön finden, aber trotzdem nichts dagegen tun. Oftmals mit der Begründung, das man den Müll ja auch nicht dorthin geworfen hat. Oder das es ja nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, gegen die Masse an Müll kann man sowieso nichts machen. Oder man ist doch im Urlaub, möchte sich einen schönen Tag machen.

Wer ist denn nun schuld an dem ganzen Müll?


Aber es sind nicht nur die Schiffe, die den Müll im Meer entladen, sondern auch Menschen, die den Müll an den Stränden liegen lassen und mit der Flut, großen Wellen oder dem Wind, wird er ins Meer gespült.


Und was kann ich tun, um die Verschmutzung der Meere zu reduzieren? 

 Plastik so gut es geht zu vermeiden, ist natürlich das Wichtigste und das ist uns allen sicher klar! Seinen Müll nach einem Strandpicknick oder Ausflug wieder mitzunehmen sollte auch selbstverständlich sein. Genauso wie kaputte Drachen samt Schnur, die man immer wieder an den Stränden liegen sieht. Man kann aber noch mehr machen, zum Beispiel den Müll einsammeln.


Nun schaut Ihr wahrscheinlich genauso skeptisch, wie all die Menschen am Strand, wenn ich dies tue. Dann stehen sie vor dem Müllhaufen, den ich mit meiner Tochter innerhalb einer Stunde zusammengetragen habe und fragen: "Ist das alles von hier?" Und ich antworte: "Ja, alles von diesem kleinen Strandabschnitt!"

Eine Stunde Müll sammeln!
Und dann sagt doch tatsächlich ein Mann zu mir: "Ich würde ihnen ja helfen, aber ich habe keine Handschuhe dabei"! Und dann zeige ich auf meine Hände und sage zu ihm, ich auch nicht, aber ich kann sie später waschen.


Wir haben schon Plastikflaschen, Plastikschüsseln, Geisternetze, Schnüre, Gummihandschuhe, Kanister, Mikrosplastik, alte Dosen und andere Dinge eingesammelt. 

Was mich erschreckt, sind auch die vielen Luftballonschnüre, die wir samt Ballons schon gefunden haben. Von Hochzeiten und Partys auf Schiffen oder Luftballons, die mit Karten in den Himmel geschickt werden. 

 Oder Paketschnüre, die einem schon wehtun, wenn man zu Hause das Paket öffnet! Wie kommen sie nur ins Meer? Oftmals verfangen sich gerade in solchen Plastikschnüren Vögel und Meeresbewohner, die dann stranguliert werden. 

 Den Müll am Strand einsammeln 

Meine Kinder haben erst skeptisch geguckt, als ich anfing, den Müll am Strand einzusammeln. Aber ich habe es wie immer mit der Vorbildfunktion gehandhabt und dann fingen sie an und sammelten einfach mit. 

Meine Tochter fragte mich zwischendurch, warum ich den Müll einsammle? Und ich sagte ihr, damit die Tiere am Strand und im Meer ihn nicht fressen oder sich darin verfangen und daran sterben. Und sie fragte erschrocken, passiert das denn? Und ich antworte, ja leider sehr oft! Das war der Anfang, um sie für die Verschmutzung der Meere zu sensibilisieren und das ihr die Umwelt nicht egal ist.

Es nimmt einem Ausflug oder Urlaub nicht den Zauber, wenn man mal eine halbe Stunde oder Stunde den Müll einsammelt und danach weiß, man hat vielleicht einem Tier damit das Leben gerettet. Manchmal macht dies den Ausflug auch gerade zu etwas besonderem.


Und wenn man keinen Müllsack zum Sammeln dabei hat, dann legt man den Müll einfach weit Weg vom Meer an eine Sammelstelle und freut sich, wenn am nächsten Tag noch mehr Geisternetze, leere Plastikflaschen oder alte Dosen dort liegen. Die Nachahmung klappt nämlich meistens sehr gut!

Wenn man alleine keinen Müll sammeln möchte, gibt es an vielen Stränden auch gemeinsame Sammelaktionen, an denen man sich beteiligen kann. Oder man macht einfach mal mit der Kindergartengruppe, der Schulklasse, dem Hort oder dem Freundeskreis so eine Sammelaktion! So hat der Plastikmüll keine Chance mehr zurück ins Meer zu gelangen oder für die Seevögel an Land zu einer Gefahr zu werden.


Alles Liebe und bis bald, 


  1. Hallo Tanja,
    Sehr löblich! Ich finde es toll das ihr das macht, gerade auf dem Spielplatz habe ichauch schin einiges an Müll aufgesammelt und in den danebenstehenden Mülleimer geworfen. Leider sehe ich auch oft Eltern die ihren Müll einfach liegen lassen :/ (da ist es klar das Kinder das als selbstverständlich sehen)
    Am Strand hab ich bis jetzt noch keinen Müll eingesammelt (aber auch noch nie bewusst viel wahrgenommen?), aber da ich gerne Schnorcheln gegangen bin, ist mit der Müll auch schon aufgefallen, zum Glück gibt es ein paar schlaue Köpfe die im Moment versuchen Geräte zu bauen welche die Meere reinigen sollen. Bis das aber Wirklichkeit wird heißt es: weniger Plastik verwenden und Müll ordentlich entsorgen, auch wenn es nicht der eigene ist. Eure Aktion ist toll und wenn ich das nächste mal am Meer bin werde ich auf jedenfall mit offeneren Augen den Stand absuchen :)
    Liebe Grüße
    Hikari

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    1. Hallo liebe Hikari, das sehe ich auf den Spielplätzen und im Wald auch immer wieder! Es ist auch nicht an jedem Strand so viel Müll. An der Ostsee ist er kaum zu finden, an der Nordsee, vor allem den Inseln, umso mehr. Dort ist das Meer offener und die Strömung intensiver. Ich hoffe auch, das bald tolle Maschinen entwickelt werden, um die großen Müllteppiche in den Ozeanen zu entfernen.
      Ganz liebe Grüße, Tanja

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  2. Ein toller Beitrag, den ich gerne teile. Ich würde nie Müll in die Natur schmeißen und nehme immer allen Müll wieder mit. Achte auch auf Verpackungen und versuche Plastik zu vermeiden. Aber Müll eingesammelt habe ich noch nie. Vielleicht mache ich das ja auch mal...

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  3. Hallo Nachbarin, ein wichtiges Thema! Ich habe mir am Strand oder auch auf dem Spielplatz angewöhnt, Dinge die herumliegen, auch zu entsorgen. Nicht so intensiv wie ihr es gemacht habt, aber wenn ich meinen eigenen Müll grade wegbringe, dann kann ich auch die Dinge rechts und links meines Weges gleich mitnehmen...

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    1. Hallo Richard, das finde ich ganz toll, ein guter Gedanke! Auf dem Spielplatz entsorge ich auch immer viel Müll. Am schlimmsten finde ich dort die vielen Zigarettenkippen und Glasscherben im Sandkasten. Da werde ich richtig wütend.

      Viele Grüße, Tanja

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  4. Danke für den schönen Beitrag - ich sammel auch immer wieder Müll vom Spielplatz oder im Wald auf. Am Meer bin ich leider weniger, aber selbst da, greife ich einfach zu .... wobei ich an der Stelle aus den alten Netzen durchaus auch schon Deko gebastelt habe oder die Muscheln mit Löcher auf eine der Schnüre gezogen habe - zum Zeitvertreib, als Ketten, als Deko

    Wenn da jeder mitmacht - nicht wegwirft, alles mitnimmt und ab und an einfach zupackt, wird es für alle schöner!

    LG
    Zottellotte Sonja

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    1. Hallo liebe Sonja, wie recht Du hast! Wenn jeder am Strand, im Wald, auf dem Spielplatz oder wo sonst noch Müll herumliegt etwas mitnehmen würde, dann hätten wir deutlich weniger Müll. Danke, dass Du so fleißig mitmachst.

      Liebe Grüße, Tanja

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  5. Toll geschrieben!
    Das Meer ist bei uns leider viel zu weit weg. Aber wir wohnen direkt an einem Bach und jedes Bächlein landet irgendwann auch mal im Meer. Und es ist schon faszinierend was alleine in dem kleinen Bach bei uns im Ort umeinander schwimmt.
    Wir mussten sogar schon mal die Wasserschutz Polizei rufen, weil doch tatsächlich der ganze Bach weiß war.
    Es wurde dann festgestellt, dass wohl jemand seine Farbeimer entweder ausgewaschen oder ausgeschüttet hat.
    Leider wurde derjenige nicht erwischt.
    Dei Kinder vom Kindergarten feiern hier immer ein großes Bachfest und werden hier sensibilisiert. Zudem gibt es ein großes Ramadan im Frühjahr wo jeder aufgefordert ist mit aufzuräumen und den Müll zu sammeln, der am Bach und am Grünstreifen liegen geblieben ist.

    VG aus der Holledau, Steffi

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    1. Vielen Dank liebe Steffi, wie recht Du doch hast! Das mit der Farbe ist schlimm, was meinst Du, wie viele Tiere und Pflanzen dabei sterben. Der Ramadan hört sich toll an!

      Liebe Grüße, Tanja

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  6. Eine tolle Aktion und Einstellung. Wir haben auch schon auf dem Weg zum Kindi Müll aufgehoben und in den Mülleimer geworfen - ich bringe den Kids natürlich bei, dass man nichts wegwirft, aber auch dass man mal schnell was wegräumen kann auch wenn es nicht von einem selbst ist.
    Christine S.

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    1. Vielen Dank, das Ihr so aufmerksam durch die Umwelt geht. Das finde ich ganz toll!

      Liebe Grüße, Tanja

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  7. Daumen hoch! Und du hast absolut recht. Werde deinem Beispiel folgen. Haben zwar kein Meer vor der Haustür, aber einen regelmäßig eingemüllten Spielplatz. Normal sage ich meinen Kindern "nicht anfassen, das ist Müll". Aber künftig werde ich es einsammeln und mit ihnen zum Mülleimer bringen! Bisher überwog auch in mir das Gefühl "ich will mich nicht schmutzig machen und habe es ka nicht dort hin geworfen", aber es gibt Hygienetüvher für unterwegs und eine kleine Plastiktüte habe ich zum Kaninchenfutter sammeln ohnehin immer dabei.

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    1. Vielen Dank liebe Maru, das würde mich sehr freuen.

      Ganz liebe Grüße, Tanja

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  8. sehr sehr schööööön...das spricht mir aus dem Herzen. Wir sammeln auch immer den Müll auf. Wir sind an der Nordsee, wohnen an der Ostsee und fahren auch mal ans Mittelmeer...überall derselbe traurige Anblick :-( meine Töchter schämen sich nicht und wir wissen wofür es ist. Weil wir dankbar sind für unsere Natur und uns noch lange an ihr erfreuen wollen.
    Danke für diesen wundervollen Artikel

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    1. Ja, wir haben in diesem Jahr auch schon an diesen drei Meeren den Müll gesehen und eingesammelt. Meine Tochter schämt sich nun auch nicht mehr, sie schaut selber schon sehr gezielt und sammelt mit. Euer Engagement ist toll, vielen Dank.

      Ganz liebe Grüße, Tanja

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  9. Liebe Tanja, sehr schön geschrieben..ich hffe, dass es viele lesen und dann auch handeln oder wenigstens nicht mitmüllen! In der Stadt nehme ich meistens stehengelassen Glasflaschen mit, damit sie nicht kaput gemacht werden können, denn Glasscherben sind nicht nur für Fahrradfahrer doof.
    Ja, fast alle Tiere am Meer haben Plastik Magen, auch die Vögel, sie essen ja Fische die schon Plastik in sich haben. Dieses mikroplastik wird ein immer größeres Problem...es kommt z.B. auch beim Waschen von Polyester Klamotten ins Abwasser. Letztens mal eine Sendung darüber gesehen. Ich mag Polyester sowieso nicht, jetzt habe ich noch einen Grund mehr ihn nicht zu mögen!
    Danke, dass du deine Lesern hierfür sensibilisierst!����
    Johanna (zjinzjit)

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  10. Großes Thema. Ich mache das schon seitJahrzehnten bei fast jedem Spaziergang. Auch ohne Handschuhe, meist ist ein Fläschchen Handdesinfizierer dabei. Das macht weniger Müll als einzelne abgepackte Tücher.
    Freut mich zu lesen, dass Dein Artikel so viele zum Nachahmen anregt!
    Herzlich gesammelte Grüße, Amrita

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♥ Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein paar Worte nimmst. Ich freue mich sehr darüber. ♥ Meine Datenschutzerklärung (DSGVO) findest Du in der oberen Leiste ♥



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