Immer wieder werde ich gefragt, was das Goldtröpfchen eigentlich ist, das es in der Waldorfspielgruppe und im Waldorfkindergarten gibt.
Da meine Kinder dieses schöne und besondere Ritual seit vielen Jahren miterleben, möchte ich Euch heute etwas dazu schreiben.
Das Goldtröpfchen ist in der Waldorfpädagogik ein fester Bestandteil im Tagesablauf bei jüngeren Kindern nach dem Händewaschen oder im Morgenkreis.
Das Goldtröpfchen, meistens ein Rosen- oder Lavendelöl (Partnerlinks), wird dabei in eine etwas größere Muschel gegossen.
Die Muschel kann man am Strand sammeln, im Dekogeschäft oder online (Partnerlink) kaufen. Hat man keine Muschel, eignet sich auch eine schöne kleine Schale.
Die Erzieherin oder der Erzieher tippt mit dem Zeigefinger in das Öl und danach in eine Handinnenfläche des Kindes. So kommt auch wirklich nur ein kleines, aber feines Tröpfchen in die Kinderhand. Das Kind hält die Hände dabei immer wie ein kleines Schälchen.
In der allerersten Spielgruppe meiner Tochter, haben die kleinsten Kinder (ab 1 Jahr) nach dem Händewaschen jeder ein Goldtröpfchen in eine Handinnenfläche bekommen, ganz andächtig daran gerochen und es dann in ihren beiden Händen verrieben. Dabei haben wir gesungen: „Goldtöpfchen ist in meiner Hand, macht sie weich und warm“.
Im Kindergarten, wenn die Kinder schon etwas älter sind (ab 3 Jahren), kommt das Goldtröpfchen meistens im Morgenkreis. Hier gibt es verschiedene Waldorfreime, die dann aufgesagt werden. Jeder Kindergarten hat seine eigenen Reime und Verse.
Es gibt zum Beispiel:
1) "Augen, Augen, Nase, Mund, rote Lippen sind gesund."
Dabei bekommt das Kind in seine Hände, die wie ein Schälchen geformt sind, ein Goldtröpfchen. Danach werden erst die geschlossenen Augen angetippt, die Nasenspitze, der Mund und die Wangen zum Schluss mit dem veriebenem Goldtröpfchen eingestrichen.
Sehr beliebt ist auch der Reim.
2) „Wutzel hin, wutzel her, zeig mir Deine Hände her. Sind sie warm oder kalt, sind sie jung oder alt, sind sie krumm oder grad, sind sie runzelig oder glatt?“
Auch hierbei bekommt das Kind in seine Hände, die wie ein Schälchen geformt sind, ein Goldtröpfchen. Bei „Wutzel hin, wutzel her“ werden die Handflächen miteinander verrieben. Danach einmal gezeigt (dabei sind die Handinnenflächen oben) und dann geht es klatschend bis zum Ende weiter. Beim Klatschen wechseln die Hände immer zwischen oben und unten ab.
Es gibt auch einen schönen Reim der gesungen wird:
3) "Goldtröpfchen, Goldtröpfchen, mit dem goldig runden Köpfchen, oh wie schön, oh wie fein, alle wollen stille sein." Und dann bekommt jedes Kind von der Erzieherin ein Tröpfchen in die Handinnenfläche, die wieder wie eine Schale geformt sind. Dabei sagt sie zu jedem Kind: Ein goldiges Tröpfchen für die/den ….(Namen des Kindes).
Sehr süß finde ich auch den bekannten Vers, den man mit einem einzelnen Kind machen kann:
4) „Hier hast Du einen Taler, geh auf den Markt, kauf Dir eine Kuh, ein Kälbchen dazu. Kälbchen hat ein Schwänzchen, macht didel didel dänzchen". Bei jedem Satz bekommt das Kind ein Goldtröpfchen in die Handfläche gestrichen und bei didel didel dänzchen ein Goldtröpfchen auf die Nase. Da lacht garantiert jedes Kinderherz.
Für meine Kinder war und ist das Goldtröpfchen ein festes Ritual, das in ihre Spielgruppe und den Kindergarten gehört. Es gibt ihnen Sicherheit und eine Struktur in ihrem Vormittag.
Ihr könnt es aber auch jederzeit zu Hause einführen, zum Beispiel Mittags nach dem Händewaschen. Es pflegt die kleinen Hände, schafft ein wiederkehrendes Ritual und gibt dem Tag auch hier Struktur.
Macht Ihr das Goldtröpfchen mit dem Kind am Abend vor dem Schlafen gehen, eignet sich besonders ein Lavendel-Öl (Partnerlink). Lavendel entspannt, beruhigt und fördert einen tiefen, gesunden Schlaf.
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Das ist ja ein schönes Ritual! Das mit dem Taler liebt meine kleine Enkelin besonders, die größere lässt sich davon auch gerne noch "erzählen" und ist auch schon mir als Kind erzählt worden. Bisher jedoch ohne Goldtröpfchen..
AntwortenLöschenDas abends mit Lavendelöl zu machen finde ich besonders schön und auch sicher nützlich.
LG Sabine
Hallo liebe Sabine, ja es ist wirklich ein sehr schönes und achtsames Ritual, das die Kinder besonders lieben. Probiere es gerne mal mit Deiner Enkelin aus.
LöschenLiebe Grüße, Tanja
Das klingt echt schön!!!! Den letzten Reim kenne ich auch als kinderspiel, mit ganz kleine Kinder, da werden dann die Hände auf einander geklatscht (so ähnlich wie man früher auf dem Markt eine Kuh gekauft hat, mit handklatsch!)
AntwortenLöschenLieben Gruß, Johanna (@zjinzjit)
This is a complete discovery for me because I have not heard of such rituals before, because it's interesting when you learn something new.
AntwortenLöschenVielen Dank dafür! Kenne ich aus meiner Kindergartenzeit gar nicht. Werde ich aber gerne für meine Kinder übernehmen! Bitte mehr von dieser Art Ritualen! Gruß, Mona
AntwortenLöschenHallo liebe Tanja,
Löschenich persönlich finde dieses Urteil ebenfalls sehr schön vor allem für Kinder, da es ihnen Orientierung und Halt im Alltag gibt als wiederkehrendes Ritual.
Ich kenne das Goldtröpfchen aus meiner Kindergartenzeit im Waldorfkindergarten und habe vor kurzem gelernt dass es ebenfalls die Sinne ansprechen soll durch den warmen und feinen Duft aber auch die Berührung der Hände.
Nur zu empfehlen! 🙂
Ich liebe es auch. Habe im waldorfkindergarten gearbeitet. Hier haben wir noch ein anderes ähnliches gesungen: Goldtröpfchen Gold Tröpfchen mit dem kugelrunden Köpfchen setzt sich in meine Hand macht sie weich wie samt.
AntwortenLöschenSehr schön,ich werde es in der Altenbetreuung über nehmen.Rituale sind in jedem Alter wichtig!
LöschenLiebe Tanja, wie ist denn bei diesem Lied die Melodie wohl...? 3) "Goldtröpfchen, Goldtröpfchen, mit dem goldig runden Köpfchen, oh wie schön, oh wie fein, alle wollen stille sein." Und dann bekommt jedes Kind von der Erzieherin ein Tröpfchen in die Handinnenfläche, die wieder wie eine Schale geformt sind. Dabei sagt sie zu jedem Kind: Ein goldiges Tröpfchen für die/den ….(Namen des Kindes).
AntwortenLöschenHerzlich,
Amanda
... Und für diesen süßen Spruch?: „Goldtöpfchen ist in meiner Hand, macht sie weich und warm“.
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