Alles rund um die Mülltrennung

Alles rund um die Mülltrennung


Seit Jahren trennen wir unseren Müll! Mittlerweile ist es für uns selbstverständlich geworden und doch erleben wir immer wieder, dass es Menschen gibt, die darauf kaum achten. Dabei ist die Mülltrennung so wichtig! 


Mülltrennung ist wichtig! 

Aber warum eigentlich? Warum ist es sinnvoll, den Müll nicht komplett in einen Mülleimer zu werfen, sondern fünf verschiedene „Mülltonnen“ zu haben. Einen gelben Sack, eine Kiste für Altglas, eine Kiste für Altpapier, einen Biomüll und eine Mülltonne für den Restmüll. 

Als die Mülltrennung begann...


Ich erinnere mich gerne an die Anfänge des gelben Sack Anfang der 90er Jahre. Damals war auf allen Kunststoffverpackungen noch der grüne Punkt, wenn dieser Abfall in den gelben Sack kam. Meine Oma gab sich damals besondere Mühe, hatte das System aber nicht so richtig verstanden. 


Gar nicht so einfach mit der Mülltrennung 


Als meine Mutter sie besuchte sagte sie zu ihr, wie solle sie bloß jemals diesen gelben Sack voll bekommen, geschweige denn die ganze Rolle aufbrauchen. Das ist doch nicht möglich! Meine Mutter schaute verwundert in den gelben Sack und aus der Küche kam ein herzhaftes Lachen. Denn meine gewissenhafte Oma hatte alle grünen Punkte aus den Verpackungen sorgfältig ausgeschnitten und in den gelben Sack geworfen, den Rest der Verpackung aber in den normalen Restmüll entsorgt. 

Warum trennen wir den Müll? 


Nun ist es so, dass in vielen Ländern die Mülltrennung noch immer nicht betrieben wird und ich kann mir vorstellen, dass es immer wieder Kinder und auch Erwachsene gibt, die gar nicht wissen, warum trennen wir den Müll eigentlich. Und was passiert damit? 

So lustig können Mülltonnen sein. Aber in diese Tonnen sollte nur Restmüll.

Recyceln und wiederverwenden 


Trennen wir den Müll, ist es möglich ihn zu recyceln und wiederzuverwenden. Das heißt, die Verpackung von heute, kann in ein paar Wochen die Verpackung für ein anderes Produkt werden. Der Müll wird dadurch wiederverwendet und so muss weniger neuer Verpackungsmüll produziert werden. 

Kunststoffverpackungen vermeiden 


Recyceln ist gut, ABER Müll vermeiden ist am besten. Denn leider wird nicht alles, was getrennt wird, auch wieder verwendet. Nur ungefähr 10 Prozent der Kunststoffverpackungen, die wir trennen, werden auch tatsächlich wieder neu verwendet. 

Der Rest ist MÜLL, der ewig braucht, um sich selbständig abzubauen. Eine Plastiktüte zum Beispiel bis zu 20 Jahre! Eine Plastikflasche sogar über 400 Jahre! Daher ist es auch nicht egal, wie viele Plastiktüten und Plastikflaschen wir verwenden. 90 Prozent davon sind Müll, von dem noch unsere Ur-Ur-Ur-Ur-Urenkel etwas haben. Eine schreckliche Vorstellung! 

Papier und Biomüll recyceln


Besser sieht es da schon mit dem Papier und Biomüll aus. Aus dem recycelten Papier, also dem Altpapier, wird zu 75 Prozent neues Papier hergestellt. Es entstehen neue Zeitschriften, Zeitungen, Toilettenpapier, Druckerpapier, Verpackungen, Karten, Taschentücher oder Handpapier auf öffentlichen Toiletten. Besonders gut ist es, wenn auf dem Produkt ein „blauer Engel“ abgebildet ist. Dies zeigt Euch an, dass das Papier aus Altpapier neu hergestellt wurde. 

Auch der Biomüll wird weitestgehend wieder verwendet und sollte daher nicht im Restmüll oder sogar in der Toilette landen. Letzteres soll sogar die Ratten, die sich in der Kanalisation befinden anlocken. Das muss man ja nicht haben. 

Mülltrennung in Hvide Sande / Dänemark


Aus Biomüll wird Kompost und Biogas


Was an Biomüll in der speziellen Biotonne landet, wird zu ¾ in großen Kompostieranlagen zu Kompost umgewandelt. Und ¼ davon wird in Biogasanlagen zu Biogas vergoren, der für die Landwirtschaft wieder neu eingesetzt wird. 

 

Altglas neu verwenden 


Auch das Glas sollte unbedingt vom Restmüll getrennt werden, dazu sogar noch farblich in weißes, braunes und grünes Glas. Das Tolle ist, das gesamte Altglas wird recycelt und wieder neu verwendet! Aus einer Flasche entsteht somit wieder eine neue Flasche. Dabei kann das Altglas unendlich oft eingeschmolzen und wieder verwendet werden. 

Daher ist Glas auch nicht als Müll, sondern als wichtiger Rohstoff anzusehen. Beim Recyceln des Glases ist wichtig, dass genau nach Farben sortiert wird und keine weiteren Fremdkörper mit in den Altglascontainer geworfen werden. Dazu gehören zum Beispiel auch die Deckel von Gläsern und Flaschen. 

Tolle Mülltrennung in Schweden! Pro Haus/Ferienhaus zwei Tonnen mit acht verschiedenen Fächern.

Was kommt wo rein? 


Nun möchte ich Euch einmal auflisten, was in die jeweilige Mülltonne rein soll und was nicht: 

1) Biomüll

 In den Biomüll dürfen Schalen von Obst und Gemüse, der Kaffeesatz inklusive der Papiertüte, Eierschalen, Fisch und Fleischreste, Teebeutel, Brot und Kuchenreste, Milchprodukte, Nussschalen und alle anderen Lebensmittel, ohne Verpackung. Ebenso die Naturrinde vom Käse, jedoch keine Plastikrinde. Hat man nun ein verschimmeltes Lebensmittel entdeckt und mag es aus Ekel nicht von der Verpackung trennen, muss man alles zusammen in den Restmüll geben. 

2) Glas

 In den Altglascontainer gehören alte Marmeladengläser, Wein- und Saftflaschen und Gläser für Babynahrung. Flaschen aus Kunststoff, Spiegel oder gar eine zerkleinerte Fensterscheibe, Korken und alle Deckel gehören nicht in den Container. 



3) Papier

 Alles, was sich zu Hause an Papier anhäuft, gehört hinein. Also Zeitungen, Zeitschriften, Kataloge, Geschenkpapier, Eierkartons und Karten. Jedoch keine verschmierten Pizzakartons, kein verwendetes Backpapier und keine Kassenbons, da diese oftmals aus Thermopapier bestehen und diese das giftige BPA (Bisphenol A) enthalten.  

Stilvolle Mülltrennung in Hvide Sande / Dänemark


4)  Gelber Sack

Also, wie meine Oma es damals gemacht hat, ist natürlich nicht richtig gewesen. In den gelben Sack kommen leere Getränkekartons, Deckel, Dosen, leere Plastikflaschen, zum Beispiel vom Waschmittel oder Shampoo.
Plastikverpackungen vom Obst und Gemüse und leere Joghurtbecher. Oft wird gesagt, die Verpackungen müssen komplett sauber sein, um sie wiederverwerten zu können. Dies wäre aber mit einem großen Wasserverbrauch verbunden und der Müll wird bei der Aufbereitung sowieso noch mal gewaschen. Daher auf jeden Fall so wenig Essensreste wie möglich, zum Beispiel im Joghurtbecher, lassen. Aber auswaschen muss man ihn nicht. 

Mülltrennung am Skaven Strand


5) Restmüll

Das ist einfach! In den Restmüll kommt der ganze Rest, der nicht weiter verwertet wird. Außer natürlich Sondermüll, wie Altöl, Batterien, Farbe, Toner, Elektroschrott oder Energiesparlampen.

Mülltrennung in Hvinde Sande /Dänemark mal anders


 Viel Spaß beim Müll trennen, 




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  1. Katharina Bertram8. November 2019 um 22:26

    Hallo liebe Tanja, heute möchte ich Dir auch mal schreiben und Dir sagen, wie gerne ich hier bei Dir lese. Seit vielen Jahren begleitet mich Dein Blog nun schon und durch die vielfältigen Themen wird es nie langweilig. Mülltrennung ist sehr wichtig und durch Deinen Beitrag habe ich gerade auch noch dazugelernt. Vielen Dank für die gute Recherche.

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  2. Hallo Tanja,
    das sind schöne Beispiele und Deine Oma ist der Hit ;-)

    Doch das ist meiner Meinung nach leider nur die Idealvorstellung des Recyclings - zumindest in deutschen Landen/Großstädten ...
    Bis auf die extrem fettigen Pestogläschen, die ich nicht abwaschen und dann lagern mag, um sie irgendwann in einigen Wochen mal in den weit entfernten Glascontainer zu werfen. Versuche ich auch das wenige Glas zu nutzen oder lieber als Windlichter etc. umzunutzen - z.B nutzt eine Nachbarin sie zum Einkochen von Marmeladen nach. Bei uns fällt normalerweise recht wenig Biomüll aus der Küche an. Nur wegen unseres baufälligen Holzsteges zum Hochbeet wird er dort zur Zeit nicht untergegraben - sondern landet mal in der Restmülltonne. Sicherlich begehe ich ein paar unbewusste Müll-Trennungs-Sünden, versuche mich aber möglichst gewissenhaft an vieles zu halten.
    Allerdings finde ich es unlogisch, dass zum Beispiel in Hannover wohl Plastik-Zahnbürsten trotz Abschaffung des gelben Punktes nicht in den gelben Sack dürfen. In Braunschweig gibt es zum Glück statt der Säcke eine Wertstofftonne - da dürften sie rein. Diese ganzen regionalen Unterschiede! Mich nervt es auch, dass zum Sammeln von Altpapier in Hannover blaue Plastiktüten zur Verfügung gestellt werden.
    Und besonders motivierend ist es, wenn dann durchsickert, dass das konsequente Altpapiersammeln wohl immer häufiger dazu führt, dass der Müllverbrennungsanlage - die ja auch Fernwärme produziert - nicht mehr ausreichend mit brennbarem Material befeuert werden kann. Also muss das gesammelte Altpapier zugeführt werden. Da kann ich meine 80jährige Mutter gut verstehen, dass sie ihr gesammeltes Papier manchmal lieber ihrer ohnehin nur 40l großen und alle 4 Wochen geleerten Restmülltonne zuführt, anstatt das Papier zum etwa 200m entfernten Sammelplatz zu tragen. Zumal der Container manchmal auch überquillt und der Einfüllschlitz zu klein für Pappkartons etc. ist.

    Da scheinen die Scandinavier wesentlich besser organisiert zu sein.
    Ich verstehe auch nicht, warum es in den Straßen nicht kleinere Sammeleinheiten für Glas, Papier, Konserven, Plastik, Altkleider, Batterien etc gibt, die dann als Steh-im-Weg auch gleich zur Verkehrsberuhigung beitragen könnten. Wenn diese Einheiten dann mit kleineren wendigen E-Mobilen entleert würden - anstatt große LKW's mit Kran zu den farblich getrennten Glascontainern zu schicken, die dann nur an stark befahrenen Straßen meist fast ohne Parkmöglichkeit stehen. Es gibt noch viel zu tun und über so einiges nachzudenken ...

    Sehr interessierte Grüße von Silke, die im Moment mal mit dem Profil ihres Partners bloggt

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  3. Guten Morgen Tanja! Ich bin total neu hier aber ich habe auch ein gesundes Halbwissen was Mülltrennung betrifft und möchte gerne ein paar details ergänzen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Deckel und Kronkorken auf Gläsern und Flaschen bleiben dürfen. Vielleicht ist das auch in den Bundesländern unterschiedlich geregelt (kann ich mir aber nicht vorstellen, gilt es zu recherchieren) Viel wichtiger ist, dass keine Zigaretten in den Bierflaschen landen, denn die sind eigentlich sogar Sondermüll und gehören vollkommen anders entsorgt. Ich habe letztens einen super interessanten Bericht sowohl gelesen als auch gesehen über den recyclingbetrieb Veolia Punkt bei der Plastik Trennung ist es ultra wichtig sämtliche Plastikbestandteile voneinander zu trennen. Also den Folien-Deckel von der Aufschnittverpackung, den Alufolie Deckel vom der Frischkäsepackung, etc. (20??) Laser erkennen beim Scannen in der Sortierungsanlage die verschieden en Kunststoffarten und sortieren sie automatisch. Können Sie eine Kunststoffart aber nicht eindeutig bestimmen, landet sie in der Verbrennung. Schwarze Kunststoffe sind mitnichten nicht recycelbar, sondern werden, weil Schwarz Licht absorbiert, einfach gar nicht erkannt. Und Joghurtbecher (bzw Behälter aller Art) sollten nicht aus Platzgründen ineinander gestapelt, sondern möglichst einzeln in den Säcken landen. Die Alufolie wird vor der Sortierung per Magnet rausgefischt. Das ist natürlich die optimale Version, wäre schön wenn das alles wirklich so klappen würde. Ich fand das jedenfalls mega interessant und habe ein paar neue Dinge darüber gelernt. So, genug klug geschissen viele Grüße!

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