Da fehlt doch noch ein Beitrag?!? Ja, richtig! Schon ganz sehnsüchtig von Euch erwartet, kommt hier der vierte Teil meiner Serie „Ordnung halten mit Kindern“ mit der lieben Alexandra von Reges Leben.
Fünf Kinder, das Jüngste gerade erst geboren, beide Elternteile arbeiten, ein großes Haus plus Garten. Da kann das Chaos schon einmal ausbrechen. Oder nicht? Doch, natürlich bricht auch bei uns in der Großfamilie den einen oder anderen Tag das Chaos aus, erzählte mir Alexandra. Aber sie kommen da auch relativ schnell wieder heraus. Wie sie das schaffen? Ihre kleinen Tricks und Kniffe verrät Euch Alexandra heute gerne.
1) Wie schafft ihr es in Eurem Haushalt Ordnung zu halten? Gibt es besondere Tipps, Tricks, Regeln oder Rituale?
Ehrlich gesagt finde ich es völlig egal, ob mit einem oder mit fünf Kindern, für mich war es immer schon wichtig, den Kindern mithilfe von immer wiederkehrenden Ritualen und Regeln, Stabilität und Rückhalt zu geben. Kinder brauchen eine klare Struktur. Diese Tatsache habe ich definitiv bereits gelernt in meinen bald 10 Jahren als Mama.
Das muss für mich nicht immer zwingend mit strikter Ordnung oder Sterilität verbunden sein. Und wer wirklich glaubt, dass es möglich ist, tagsüber mit fünf Kindern eine strikte Ordnung einzuhalten, den möchte ich gerne eines Besseren belehren. Denn das ist Quatsch. Selbstverständlich müssen Kinder auch Spielen, Basteln und Toben dürfen. Das geht nicht immer nur draußen und aus diesem Grund wird auch gerne einmal das Haus als Spielplatz umfunktioniert. In kürzester Zeit sieht es im Haus dann aus, als wäre eine Bombe explodiert.
Alle helfen beim Aufräumen mit
Ihr kennt das sicherlich. Im ersten Moment schlage ich vielleicht die Hände über den Kopf zusammen, aber ganz schnell wird mir bewusst, dass es völlig okay ist und wir gemeinsam dieses Chaos auch wieder beseitigen können. Wichtig ist, dass jedes Familienmitglied und das fängt auch schon bei den Kleinsten an, genau weiß, welche Aufgabe es hat, wo was hinkommt und das Wichtigste, dass alle mithelfen, das Haus wieder auf „Normal-Zustand“ zu bringen.
Aufräumlieder als Aufräumritual
Da gibt es natürlich ein paar Kniffe, die einem das Aufräumen erleichtern. Bereits im Kindergarten lernen unsere Kinder Aufräumlieder und genau die singen wir auch, wenn die Spielzeit im Haus vorbei ist. Unser Lieblings-Aufräumlied ist: 1, 2, 3, die Spielzeit ist vorbei. Vielleicht kennen es ja die einen oder anderen von Euch. Wenn ich dieses Lied einstimme, fangen die Kinder wie von Zauberhand an aufzuräumen. Das klappt und überrascht mich immer wieder auf´s Neue.
Alles hat seinen festen Platz
Was sich bei uns in den letzten Jahren ebenfalls bewährt hat ist, dass alles seinen festen Platz bei uns im Haus hat. Wir haben z.B. einen großen Bastelschrank, an den auch schon die Kleinsten herankommen und das auch dürfen. Der Bastelschrank ist für alle zugänglich. Die Kinder wissen ganz genau, dass wenn sie etwas Basteln oder malen möchten, sie kurz vorher zu mir kommen und mir sagen müssen, was sie sich herausnehmen und was sie damit vorhaben. So kommt es zu keiner unnötigen Verschwendung. Anschließend sollen die Kinder selbständig die benutzten Stifte, die Scheren oder auch den Kleber wieder einräumen. Sonst würde dieses Konzept nicht funktionieren.
Ein Bastelschrank und Spielschrank helfen Ordnung zu halten
Neben unserem Bastelschrank haben wir auch noch einen allgemeinen „Spieleschrank“, unabhängig von den Spielen, die jedes Kind in seinem Zimmer aufbewahrt. Im Spieleschrank sind neben Brettspielen auch noch Puzzle untergebracht und jeder der mag, nimmt sich ein Spiel oder ein Puzzle und räumt es ganz leicht nach dem Gebrauch wieder zurück. In dem Moment, wo wir unseren Kindern auch einmal etwas zutrauen, klappt es. Sie fragen mich größtenteils vorher und räumen die Dinge, die sie benötigt haben, später auch wieder weg. Die Kinder wissen aber auch, dass z.B. Wasserfarben von den ganz Kleinen nicht ohne Aufsicht benutzt werden sollen oder das Schachspiel noch nichts für Kindergartenkinder ist. Wenn es dennoch z.B. die Wasserfarben sein sollen, fragen sie halt einen von ihren älteren Geschwistern oder sie warten bis einer von uns Erwachsenen Zeit hat.
Körbe sind schön und praktisch
Holzperlen, Bügelperlen, Lego oder auch unsere Holzeisenbahn, die Holztiere zum Spielen, all das haben wir in Körben aufbewahrt. In den letzten Jahren habe ich immer mal wieder in Sozialkaufhäusern oder auf dem Flohmarkt schöne Rattan-/Holzkörbe besorgt und nach und nach das Spielzeug darin verstaut. Ein wahres Glück sind diese großen Körbe für mich. Automatisch sieht es im Flur oder auch in den Zimmern viel ordentlicher aus, wenn die vielen kleinen Legosteine oder auch die Holzeisenbahn schnell wieder im Korb untergebracht sind.
Aufräumen vor dem Abendbrot
Das gröbste „Chaos“ am Ende des Tages wird immer mit allen zusammen beseitigt und zwar noch vor dem Abendbrot. Auf diese Weise kommt es so gut wie nie erst zum „Totalausfall“ im Haus. Und um Euch etwas zu beruhigen, selbstverständlich gibt es auch bei uns immer mal den ein oder anderen kleinen Zwerg dazwischen, der mit Aufräumen gerade gar nichts anfangen kann und denkt, das hätte er nun wirklich nicht nötig. Dankenswerter Weise regeln die Kinder das häufig gerne direkt unter sich und entweder darf derjenige dann wirklich einmal aussetzen oder aber er lässt sich von den anderen überzeugen doch noch mitzuhelfen. Dieser Zusammenhalt unter den Kindern ist einfach toll und egal wie oft es auch Gezanke oder Streitigkeiten unter den Kindern gibt, den Großteil des Tages halten sie total fest zusammen.
Extra Aufgaben für jedes Kind
Außerdem gibt es neben den Aufräumarbeiten noch weitere „feste“ Aufgaben, die auch die Kinder bereits im Haushalt übernehmen dürfen, sollen und können. Und diese Aufgaben erfüllen sie dann tatsächlich auch mit Freude und Stolz. Der Große bspw. kümmert sich immer gerne um den Müll und um das Fegen im Garten. Er bringt die Mülltonnen zur Straße, holt sie zurück und fegt für sein Leben gerne unsere Einfahrt. Die siebenjährige Charlotte hilft mir dafür umso mehr im Haushalt und übernimmt gerne ohne Murren und Knurren vereinzelte Aufgaben, wie z.B. Wäsche aus der Waschmaschine holen, Wäsche aufhängen und abhängen sowie in die Kleiderschränke der Geschwister einsortieren. Das erleichtert mir wirklich eine Menge Arbeit und ich bin sehr dankbar für meine fleißigen Alltagshilfen. Sie wissen, dass wenn wir alle an einem Strang ziehen, am Ende viel mehr Zeit bleibt, in der wir alle gemeinsam etwas spielen oder lesen können.
2) Teilt Ihr Euch den Haushalt zwischen einigen oder allen Familienmitgliedern auf?
Einiges habe ich bereits in der ersten Frage beantwortet. Bei uns dürfen und sollen gerne alle Familienmitglieder mithelfen. Unsere Männer kümmern sich eher um das „Grobe“. Der Große ist unsere private „Müllabfuhr“. Er kümmert sich um alles zum Thema Müll und auch Gartenarbeit. Er weiß an welchem Tag welche Mülltonne an zur Straße gezogen werden muss und liebt es draußen im Garten mitzuhelfen. Klingt jetzt auf den ersten Blick vielleicht sehr nach Klischee und klassischer Rollenverteilung, aber wir machen eben das was uns Spaß macht.
Feste Aufgaben, die Spaß machen
Unsere siebenjährige Charlotte z.B. hilft mir bei vielen Aufgaben im Haushalt. Sie macht häufig die Wäsche und sortiert sie in die vier unterschiedlichen Kleiderschränke der Kinder ein. Das kostet mich normalerweise viel Zeit und da Charlotte das meistens für mich übernimmt, kann ich mich in dieser Zeit z.B. schon ums Mittagessen kümmern. Auch das ist ein weiterer Punkt, der das Ordnung halten deutlich erleichtert. Die Kinder kennen ihre Kleiderschränke genau. Jeder hat ein bestimmtes Fach und sie wissen alle, wo die Socken, Unterwäsche oder Hosen liegen. Das muss ich noch nicht einmal farblich kennzeichnen.
Die beiden Kleinen sind für viele Tätigkeiten im Haushalt einfach noch zu jung. Dennoch sind sie immer sofort mit dabei, wenn ich sie darum bitte, z.B. mal die Spülmaschine auszuräumen oder gerne auch den Tisch zu decken. Sie wissen genau in welchen Schränken unsere Teller, Tassen oder Schüsseln stehen und dürfen diese Tätigkeit ganz alleine und selbstständig verrichten.
Vorbild und Nachahmung
Ich bin der Meinung, wenn wir unsere Kinder nur früh genug an die Arbeiten im Haushalt heranführen, wird es für sie auch schnell selbstverständlich ohne Aufforderung mitzuhelfen. Außerdem sind die größeren Geschwister da ein tolles Vorbild. Und wenn doch einmal der Schrank zu hoch sein sollte, ist ein längerer Arm von mir oder den älteren Geschwistern nicht weit entfernt und kann rasch aushelfen. Die Übernahme von Tätigkeiten im Haushalt schafft nicht nur ein gutes Gefühl der Verantwortung und Selbstständigkeit. Die Kinder wachsen auch als Gemeinschaft weiter zusammen, weil jeder eine feste Aufgabe hat. Wichtig ist nur, dass es kein Zwang oder eine Pflichterfüllung darstellen sollte.
Mithelfen ohne Zwang
Die Kinder sollten bei allem „Mithelfen“ auch ein bisschen Spaß an ihrer Tätigkeit haben und sich auf keinen Fall dazu „verhaftet“ fühlen. Natürlich gibt es für alles Ausnahmen und wenn die Lust einfach mal an einem Tag komplett ausbleibt, dann ist das halt so und auch völlig in Ordnung. Dafür sind es eben Kinder und deren Hauptbeschäftigung sollte am Ende ja nicht der Haushalt und die Ordnung, sondern das kreative Spielen und der Spaß sein.
3) Was klappt noch nicht so gut oder würdest Du Dir anders wünschen?
Die Frage ist schwer zu beantworten, denn ich denke, wenn etwas „noch nicht so gut klappt“, dann braucht es eben einfach noch Zeit und liegt bestimmt nicht an den Kindern. Wenn überhaupt, dann liegt es vielmehr an mir als Elternteil und an meiner eigenen Denkweise. Wenn ich mich jetzt aber drauf festlegen müsste, was noch nicht so gut klappt, dann ist es definitiv das An- und Ausziehen in unserem Flur.
Doch auch dieses Problem liegt weniger an den Kindern oder uns Eltern. Unser Flur ist für so viele Personen einfach extrem klein und irgendwer tritt dem Anderen immer auf den Fuß. Gefühlt liegen 500 Paar Schuhe in der Gegend herum, obwohl wir dafür eigene Schuhregale haben, doch wir bräuchten einfach noch mehr. Auch haben wir eine Bank zum Sitzen mit Truhen darunter.
In den Truhen haben wir nach Geschlechtern sortiert unsere Mützen, Tücher, Schals und Handschuhe und die Kinder wissen ganz genau in welcher Truhe was untergebracht ist. Dennoch liegt die Bank immer voll mit Jacken, Mützen oder Sonstigem „Kram“. Dieser Raum „ärgert“ mich tatsächlich immer wieder auf´s Neue, aber ich bin mir sicher, auch dafür werden wir gemeinsam eine Lösung finden.
Vielen Dank liebe Alexandra für diesen tollen Einblick und die vielen Tipps. Das mit dem Aufräumlied hört sich klasse an. Wir haben beim Zähneputzen ein Lied und es klappt damit auch immer wunderbar. Vielleicht sollte ich unseren Alltag um Euer Aufräumlied erweitern.
Bis bald, Eure Tanja
Weitere Blogposts aus dieser Reihe sind:
Wie schaffe ich es, mit Kindern zu Hause Ordnung zu halten? Teil 1 mit Zuckersüße Äpfel
Wie schaffe ich es, mit Kindern zu Hause Ordnung zu halten? Teil 2 mit Utas Glück
Wie schaffe ich es, mit Kindern zu Hause Ordnung zu halten? Teil 3 mit Frische Brise
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