Wie ist das eigentlich, wenn man viel backt und gerne süßes isst oder trinkt, aber auf den konventionellen Zucker entweder ganz verzichten oder ihn zumindest verringern möchte? Welche Alternativen gibt es zum Süßen und sind sie für jeden geeignet?
Alternativen zum Süßen
Süßes mögen eigentlich alle Menschen gerne, denn das Gehirn schüttet bei dem Genuss das Hormon Dopamin aus, das auch als Wohlfühlhormon bekannt ist. Aber, je mehr Zucker wir essen, umso mehr brauchen wir auch, um diesen Wohlfühlmoment überhaupt noch wahrzunehmen. Das ist ein ziemlich verzwickter Kreislauf, aus dem man schlecht wieder rauskommt.
Das schlechte Gewissen
Oft verbinden wir den Genuss von etwas Süßem auch schnell mit einem schlechten Gewissen. Kuchen, Eis, Schokolade, Kakao, den Zucker im Kaffee oder Tee, das bedeutet nicht nur Kalorien, sondern wir alle wissen insgeheim, gesund und gut für den Körper, ist das nicht!
Der klassische Haushaltszucker
Der klassische Haushaltszucker ist nicht nur schlecht für die Zähne, fördert Übergewicht, kann Herzkreislauferkrankungen und Diabetes auslösen, sondern auch der Zusammenhang mit Krebserkrankungen wird vielfach diskutiert.
Versteckter Zucker
Und Zucker ist tatsächlich in vielen Lebensmitteln enthalten, bei denen wir es im ersten Moment gar nicht vermuten würden. In Brotaufstrichen, vielen Säften, Salatsoßen, Aufschnitt, Würstchen und Aufstrichen wird extra Zucker zugefügt, denn so werden diese Lebensmittel noch mehr konsumiert. Ein Blick auf die Zutatenliste verwirrt manchmal.
Aber, Glucosesirup, Fructose, Maltodextrin, Dextrose, Invertzucker, Malzzucker, Saccharose und auch die natürliche Süße ist alles nichts anderes, als Zucker!
Dazu kommt der Zuckerkonsum, den wir „bewusst“ wahrnehmen. Wo wir wissen, in der Schokocreme, der Marmelade, dem Frühstücksmüsli und der Limonade steckt ziemlich viel Zucker!
Wir mögen süß
Wir als Familie genießen sehr gerne süßes, das ist kein Geheimnis! Aber, was viele nicht direkt mitbekommen, wir haben für uns einen guten Weg gefunden, den klassischen Haushaltszucker immer wieder auch zu ersetzen und gegen eine Alternative auszutauschen. Denn zum Glück gibt es da eine große Auswahl für jeden Geschmack und viele Situationen, von denen ich Euch heute einige zeigen möchte.
Sind alternative Süßungsmittel gesünder?
Natürlich sind auch diese Süßungsmittel nicht so gesund, dass sie in großen Mengen gegessen werden dürfen, denn sie enthalten oftmals Glucose, Fructose und Saccharose.
Auch bei Zuckeralternativen ist der bewusste Genuss in Maßen wichtig und sollte nicht übertrieben werden. Der Unterschied zum klassischen Haushaltszucker ist der, dass sie mehr Mineralstoffe und oftmals weniger Kalorien enthalten. Denn der weiße Haushaltszucker ist raffiniert {also von der Melasse getrennt und mit chemischen Zusätzen entfärbt} und enthält keinerlei Nährstoffe, Mineralstoffe oder Vitamine mehr, die der Körper braucht.
Der Blutzuckerspiegel
Dazu erhöhen sie den Blutzuckerspiegel nicht so schnell, weil sie noch weitere Stoffe enthalten oder aus Mehrfachzucker bestehen. Dadurch fällt der Heißhunger nach etwas Süßem weg.
Jeder sollte schauen, was ihm guttut
Auf den klassischen Zucker möchten wir als Familie nicht ganz verzichten, aber einen bewussten Umgang damit finde ich gut und wichtig. Ich denke, jeder muss da für sich seinen eigenen Weg finden. Manche Familien verzichten ganz auf Zucker. Andere essen sehr wenig Süßes. Manche achten gar nicht darauf und sehen den Zuckerkonsum sehr entspannt. Und wieder andere müssen aus gesundheitlichen Gründen ganz darauf verzichten.
Habt Ihr das Gefühl, der Zucker nimmt bei Euch oder in Eurer Familie überhand. Probiert einfach mal ein paar Tage darauf zu verzichten oder deutlich weniger zu Essen. Das schult ganz toll den Geschmack und der Drang, immer mehr Zucker konsumieren zu müssen, vergeht.
Reissirup
Der Reissirup {Parterlink als Beispiel} wird viel in asiatischen Ländern verwendet und hat kaum einen eigenen Geschmack. Er enthält keine Fructose, geht nur langsam ins Blut und enthält recht viel Magnesium. Der Reissirup eignet sich besonders für Getränke, Joghurt und zum Beispiel Obstsalat {wenn man ihn süßt}. Man kann ihn auch zum Backen verwenden, muss dann aber bei den Mengenangaben und der Backzeit viel umrechnen.
Stevia
Stevia wird aus der süßlich-schmeckenden Stevia Pflanze aus Südamerika gewonnen und schmeckt sehr süß und leicht nach Lakritze. Es ist rein pflanzlich und enthält überhaupt keinen Zucker. Eigentlich braucht man von Stevia nur ganz ganz wenig, um damit zu Süßen. 1 Teelöffel Stevia süßt so viel wie 200 Gramm klassischer Haushaltszucker!
Da das Umrechnen dadurch sehr erschwert wird, wird Stevia oftmals in großen Verpackungen angeboten wird, in denen es zum Beispiel mit Maltodextrin gestreckt wird. Dann sind zum Beispiel im Handel 3% Stevia mit 97% Maltodextrin gemischt, wird aber als „Stevia“ Streusüße verkauft, was ich persönlich sehr irreführend finde. Wollt Ihr es einmal ausprobieren, achtet darauf, reines Stevia Pulver {Partnerlink als Beispiel} sehr sparsam zu verwenden.
Xylit oder auch Birkenzucker
Xylit {Partnerlink als Beispiel} ist mein persönlicher Liebling unter den alternativen Süßungsmitteln und gut verträglich. Allerdings habe ich letztens gelesen, dass er hochgiftig für Hunde {und einige weitere Tiere} ist und sie keinesfalls etwas davon essen dürfen, zum Beispiel auch keine Kuchenkrümel. Daher sollten Tierbesitzer hier unbedingt aufpassen.
Xylit wird aus der Rinde von Buchen und Birken hergestellt und ähnelt dem klassischen Haushaltszucker im Geschmack und Aussehen so sehr, dass man den Unterschied kaum merkt. Xylit verhindert die Entstehung von Karies, kann in größer Menge aber abführend sein. Das Praktische ist, man kann ihn 1:1 wie den klassischen Haushaltszucker verwenden und muss nicht umrechnen. Nur für Hefeteig ist er nicht geeignet.
Erythrit
Erythrit {Partnerlink als Beispiel} sieht auch aus wie der klassische Haushaltszucker und wird oft mit Xylit verwechselt. Erythrit wird aber aus Früchten hergestellt. Er geht gar nicht in den Blutzuckerspiegel und enthält null Kalorien. Erythrit kann theoretisch für alles zum Süßen verwendet werden. Aber viele empfinden einen „kalten“ Nachgeschmack bei den gesüßten Speisen mit Erythrit, der zwar gut zu kalten Getränken passt, bei Plätzchen, Kuchen und Co mag ich es persönlich gar nicht.
Agavendicksaft
Der Agavendicksaft {Partnerlink als Beispiel} wird aus der südamerikanischen Agave gewonnen und ist ein dünnflüssiger goldener Sirup, der relativ neutral im Geschmack ist. Agavendicksaft ist eine rein pflanzliche Süße, die viele Mineralstoffe enthält und den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst. Aber, er enthält sehr viel Fructose und darf daher nicht zu viel genossen werden. Beim Backen muss man auch wieder umrechnen, daher verwende ich ihn gerne zum Süßen von Joghurt, Tee oder mal zum Kochen.
Ahornsirup
Der Ahornsirup {Partnerlink als Beispiel} ist die Lieblingssüße der Amerikaner und Kanadier und auch bei uns gehört zu den Pancakes eine Portion Ahornsirup, die durch den Zucker-Ahornbaumes gewonnen wird. Der Geschmack ist je nach Qualität und Erntezeitpunkt ganz mild oder intensiv karamellig. Hauptbestandteil ist tatsächlich wie im klassischen Zucker Saccharose, aber er geht viel langsamer in den Blutzuckerspiegel. Der Ahornsirup passt sehr gut zu Marinaden, Soßen, Süßspeisen und Joghurts. Beim Backen muss man umrechnen, da der Teig sonst zu flüssig wird.
Kokosblütenzucker
Der Kokosblütenzucker {Partnerlink} kommt aus Indonesien und wird aus dem Blütensaft der Kokosblüte gewonnen. Er schmeckt recht kräftig nach Karamell und malzig. Er enthält viele Mineralstoffe, aber auch Saccharose und Fructose. Trotzdem geht er recht langsam ins Blut und ist daher eine recht gute Alternative für Tees, Desserts und zum Backen. Der Kokosblütenzucker kann in der Menge genauso wie Haushaltszucker eingesetzt werden.
Roh-Rohrzucker
Tja, ist der Roh-Rohrzucker {Partnerlink} nun gesünder und besser zum Süßen geeignet, als der herkömmliche Haushaltszucker? Daran scheiden sich die Geister. Der Roh-Rohrzucker stammt aus dem Zuckerrohr und ist entweder gar nicht oder nur teilweise raffiniert. Er enthält also noch Melasse und wurde nicht chemisch behandelt, wodurch er auch etwas karamellig schmeckt.
Der Roh-Rohrzucker enthält genau wie der klassische Haushaltszucker Saccharose, Glucose und Fructose. Durch die geringere Raffination, bleiben aber noch wertvolle Mineralstoffe enthalten. Man verwendet den Roh-Rohrzucker 1:1 wie den klassischen Haushaltszucker und kann ihn für alles verwenden. Aber Vorsicht, es gibt auch mit Karamell braun eingefärbten klassischen Haushaltszucker, der raffiniert wurde. Dieser enthält natürlich keine Mineralstoffe mehr.
Dattelsirup
Der Dattelsirup {Partnerlink} wird direkt aus den Früchten der Dattelpalme gewonnen und hat einen fein-fruchtigen Eigengeschmack mit vielen Mineralstoffen. Er erinnert an das heimische Rübenkraut und eignet sich für Brotaufstriche, für Desserts und Gebäck. Man muss aber umrechnen, sonst wird der Teig zu flüssig.
Honig
Er ist das älteste Süßungsmitteln und wurde bereits in der Steinzeit als Nahrungsmittel verwendet. Honig süßt stärker als Haushaltszucker, hat aber weniger Kalorien und viel mehr Mineralstoffe und Enzyme. Es gibt Honig in unglaublich vielen Sorten, Farben und von ganz flüssig bis ganz fest. Einige Menschen verwenden Honig rein als Heilmittel bei Erkrankungen. Andere als regelmäßiges Süßungsmittel.
Es gibt natürlich noch weitere alternative Süßungsmittel und man kann das Thema noch deutlich vertiefen. Dieser Post soll nur einen groben Überblick geben und wenn Ihr Interesse habt, das Thema zu vertiefen, kommen hier noch ein paar Buchtipps.
Zuckerfreie Buchtipps
Wenn Ihr auf die Bilder klickt, seht Ihr mehr zu dem jeweiligen Buch {Partnerlinks}:
Verwendet Ihr auch manchmal oder regelmäßig alternative Süßungsmittel und welches nehmt Ihr am liebsten?
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Einige Hintergrundinformationen aus diesem Blogpost sind von Vita Nova aus dem Reformhaus.
Über das Thema habe ich auch schon einen Blogpost geschrieben. Ich benutze hauptsächlich Kokosblütenzucker, aber auch Dattelsüsse bzw -sirup oder Agavendicksaft.
AntwortenLöschenIch finde einfach hier passt der Satz "Die Menge macht das Gift" sehr gut. Bei allen Sachen die ich Backe halbiere ich die Zuckermenge auch immer, man gewöhnt sich nach einer Zeit an das weniger Süsse.
Liebe Grüße
Sharon
Hallo liebe Sharon, ja da hast Du recht. Liebe Grüße zurück, Tanja
LöschenDanke, für diese tolle Übersicht!
AntwortenLöschenGruß,
Johanna