Hühner zu haben, macht glücklich! Keine Frage. Wenn sie fröhlich
gackernd im Garten herumlaufen, sich pickend durch die Beete wühlen
und lustig flatternd angehoppst kommen, sobald man mit den
Sonnenblumenkernen raschelt, ist das eigene kleine Bullerbü-Leben
perfekt. Für die Kinder, für uns, wir lieben es!
Es gibt aber auch die weniger schönen Momente! Und in den Jahren, in denen wir nun Hühner haben, sind sie jeden Frühling und oft auch im Sommer aufgetreten. MILBEN! Schon mehrere Züchter und Halter sagten mir, sie gehören zu einem Hühnerstall dazu und sind immer vorhanden.
Milbenbefall klein halten
ABER, ich habe das Gefühl, sobald draußen alles blüht und sprießt und die Sonne sich wieder zeigt, wachsen auch die Milben explosionsartig und wenn man nicht schnell genug ist, werden sie zu einer richtigen Plage.
Milben bei Hühnern und im Hühnerstall
Diesen Frühling waren wir vorbereitet! Dachte ich zumindest! Wir haben die Hühner regelmäßig behandelt, den Stall häufiger gesäubert, die Stangen eingeölt, ihnen präventiv Anti-Milben Tropfen {Partnerlink} ins Trinkwasser gegeben und doch hat sich die ganz fiese Variante, die rote Vogelmilbe, bei uns breit gemacht. Das gemeine ist, wir haben sie nicht gesehen! Weder bei den Hühnern, noch bei der Stallreinigung, ja nicht einmal die Tierärztin, als eines unserer Hühner immer schwächer wurde. Diese Viecher können sich richtig gut verstecken!
Milben bei Hühnern erkennen
Einen Tag vorher hüpft sie noch vergnügt herum und sprang sogar
fit auf einen hohen Karton, der auf der Terrasse stand. Am nächsten
Morgen lag sie krank im Stall und wenig später ist sie gestorben. Da
haben wir die Milben dann plötzlich überall gesehen. Das war ein
Schock, denn seit Wochen gehen wir präventiv gegen Milben vor. Aber
gegen die rote Vogelmilbe waren wir gefühlt machtlos.
Weinend und wütend habe ich daraufhin alle Maßnahmen wiederholt und zusätzlich den ganzen Stall mit einem Gasbrenner "abgeflammt", um {hoffentlich} auch die letzte Milbe zu erwischen. Hühner zu haben, macht glücklich, keine Frage! ABER, manchmal auch verdammt traurig!
Die rote Vogelmilbe
Denn die rote Vogelmilbe ist die schlimmste aller Milben. Wir haben
sie weder am Huhn, noch im Hühnerstall ausfindig machen können.
Denn sie sind nachtaktiv und tagsüber nicht zu sehen. Aber, sie
waren da und haben unser Huhn immer mehr geschwächt, so dass sie
plötzlich gestorben ist!
Denn selbst ein geringer Anteil der roten Vogelmilbe kann bei jungen Tieren, bei Küken und bei geschwächten Hühnern zum Tode führen, wenn sie in der Nacht das Blut bei ihnen saugen. Und da unser Huhn noch ein Darmbakterium hatte, das wir zwar mit einer Tierärztin behandelten, aber sie schwächte, hatte sie gegen die Milbe keine Chance!
Die rote Vogelmilbe erkennen
Wie der Name schon sagt, sind sie roten Vogelmilben winzig kleine
rote Punkte. Mit dem bloßen Auge oft kaum zu erkennen, aber sie sind
für Hühner sehr gefährlich und können auch auf andere Tiere und
den Menschen übergehen und zu unangenehmen Juckreiz und
Hausausschlag führen.
Die rote Vogelmilbe erkennt man daran, dass die Hühner sich auch
tagsüber verstärkt kratzen, unruhig wirken und oftmals die Federn
picken. Denn die Milben saugen in der Nacht das Blut aus ihnen und
hinterlassen entzündete Stellen, die jucken.
Durch das dicke Federkleid der Hühner sieht man die Einstichstellen nicht, aber ein unruhiges Huhn sollte noch genauer untersucht und behandelt werden. Auch ein zu schläfriges Huhn kann ein Zeichen für Milben sein. Denn wenn es in der Nacht attackiert wird, kann es nicht schlafen und ist tagsüber müde.
Anzeichen für die rote Vogelmilbe
Manchmal sind die Eier der Hennen bei einem Befall mit der roten
Vogelmilbe mit Blut besprenkelt, die Hühner wälzen sich vermehrt im
Sand oder legen ihre Eier plötzlich an anderen Orten ab. Es ist
jedoch nicht so einfach zu erkennen, ob dies alles an Milben liegt
oder andere Ursachen hat. Denn Blut an den Eiern kann auch bei
Jungtieren vorkommen wenn die Legetätigkeit beginnt oder bei alten
Hühnern. Und Sandbaden machen die Hühner ja alle gerne.
Milben bekämpfen
Ganz werdet Ihr die Milben nie wegbekommen, jedoch sollten sie in
jedem Stall möglichst gering gehalten werden. Bemerkt oder vermutet
Ihr Milben, könnt Ihr sie hiermit im Hühnerstall wieder reduzieren.
- Der Hühnerstall muss einmal
ordentlich ausgemistete werden. Die Hühner sollten dafür nicht im
Stall sein. Die gesamte Einstreu muss entfernt werden und alle
Legenester, die Stangen, das Kotbrett und der Leiter gründlich mit
warmen Wasser und Seife gereinigt werden.
- Danach wird der ganze Stall mit
Kieselgur {Partnerlink} eingesprüht. Also der Stallboden, alle noch
so kleinen Ecken und Ritzen und die Legenester. Ich trage dabei eine
Mund-Nasen-Maske, denn es staubt ordentlich. Man kann die Ritzen auch
{präventiv} mit Silikonmasse aus dem Bauhaus verschließen.
- Danach die neue Einstreu {Partnlink} auf den
Stallboden und in die Legenester geben.
- Der Stall sollte dann gut
auslüften können, damit der grobe Staub von dem Kieselgur
verfliegt. Die Hühner dürfen erst danach wieder in den Stall.
- Die Sitzstangen öle ich mit
Speiseöl ein.
- Danach sollte auch jedes Huhn mit
Kieselgur behandelt werden. Dafür setze ich wieder die Maske auf,
ziehe mir Handschuhe an und reibe das Kiesegur in das gesamte
Gefieder ein. Auch unter den Flügeln und rund um die Kloake sollte
man es nicht vergessen, jedoch mit dem Kopf und Schnabel aufpassen.
Das Huhn darf das Kieselgur nicht direkt in die Augen bekommen oder
einatmen. Das ist unangenehm.
Kieselgur Anwendung
Das Kieselgur {Partnerlink} sollte man nicht erst bei einem Milbenbefall nutzen, sondern auch schon präventiv. Haben wir zwar auch gemacht, aber anscheinend zu wenig. Denn es hilft eigentlich recht gut. Wir haben einen Zerstäuber, der bei dem Kieselgut dabei war. Damit lässt es sich überall gut verteilen. Da Kieselgur nicht bei den Eiern der Milben hilft, muss man es regelmäßig wiederholen.
Hühnerstall ausflammen
Im Nachhinein habe ich auch noch gelesen, dass es eine Räubermilbe {die sogenannte Raubmilbe ANDROLIS®} gibt, die man gegen die rote Vogelmilbe einsetzen kann. Dann darf man jedoch kein Kieselgur mehr verwenden, weil dies auch die „helfende“ Milbe töten würde.
Kalkbeinmilbe bei Hühnern
Es gibt noch weitere Milbenarten bei Hühnern, wie die Kalkbeinmilbe und die Federlinge. Die Kalkbeinmilbe siedelt sich unter der obersten Hautschicht an den Beinen an und ist für die Hühner äußerst unangenehm. Es bilden sich Borken und Verkrustungen und die Hühner können durch die Verdickungen und Entzündungen immer schlechter gehen.
Bei Kalkbeinmilben sollte der Stall gründlich gereinigt und zudem ein Tierarzt aufgesucht werden. Neben der Behandlung mit Medikamenten werden die Verkrustungen durch vorheriges Einweichen sanft abgelöst. Danach werden die Beine mit Ballistol-Öl {Partnerlink} behandelt, dass die Milben abtötet.
Federlinge bei Hühnern
Federlinge befinden sich auf dem Gefieder der Hühner und sind zwar als einzige Milbe direkt zu sehen und auch tagaktiv, jedoch unglaublich schnell. Sie lieben es besonders unter den Flügeln der Hühner, rund um die Kloake und an den Schwanzfedern und müssen dort auch gezielt behandelt werden.
Federlinge ernähren sich von den Federkielen, so dass befallene Hühner ein zerzaustes Gefieder bekommen oder sogar vermehrt Federn ausfallen. Wie bei den anderen Milben auch fällt ein Befall erst relativ spät auf. Sollte Euer Huhn unruhig werden, viel schlafen, das Legen einstellen oder das Gefieder plötzlich nicht mehr schön aussehen, kann ein Befall vorliegen.
Federlinge behandeln
Auch bei Federlingen sollte wie bei der roten Vogelmilbe vorgegangen werden und zuerst gründlich der Stall gereinigt und danach das Huhn mit Kieselgur behandelt werden. Das Kieselgur kann auch gut mit in ein Sandbad gegeben werden.
Ich hoffe, ich konnte Euch ein paar Tipps geben und Eure Hühner
kommen „Milbenfrei“ durch das Jahr. Vielleicht habt Ihr ja auch Erfahrungen mit Milben und noch einen guten Tipp. Dann schreibt ihn gerne in die Kommnetare.
Kieselgur ist lungengängig und gehört weder in trockener Form in den Stall, noch auf das Huhn. Mikrogur sollte stattdessen für den Stall verwendet werden und den Hühnern zum Staubbad Cumbasil gereicht werden.
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